So funktioniert die gesetzliche Krankenversicherung
14. Januar 2018Die gesetzliche Krankenversicherung ist die tragende Säule des deutschen Gesundheitssystems und bietet gleichzeitig kostenlosen Versicherungschutz für die Angehörigen versicherter Mitglieder. Über die gesetzliche Krankenversicherung wird die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung gewährleistet.
Die gesetzliche Krankenversicherung
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung handelt es sich um eine Pflichtversicherung: Mit wenigen Ausnahmen müssen alle arbeitenden Menschen in Deutschland hier angemeldet sein und einen Beitrag entrichten, der abhängig vom jeweiligen Einkommen ist und direkt vom Bruttogehalt abgezogen wird. Der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung beträgt derzeit 15,5 %. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich hierbei die Beiträge. Für beide Seiten handelt es sich um Beiträge von etwa zehn Prozent des Einkommens: Dem Arbeitnehmer werden 7,9 % seines Bruttogehalts abgezogen und der Arbeitgeber leistet die andere Hälfte des Krankenversicherungsbeitrags in Höhe von 7,6 %.
Jedoch werden durch die gesetzliche Krankenversicherung längst nicht alle ärztlichen Leistungen abgedeckt. Zuzahlungen etwa für Arztbesuche oder Medikamente sind längst zur Regel geworden: So muss jeder gesetzlich Versicherte bei jedem Besuch beim Arzt 10 Euro Praxisgebühr pro Quartal bezahlen. Für Zahnärzte, Behandlungen im Krankenhaus oder durch den Notdienst, werden zusätzlich noch einmal 10 Euro fällig. Auch für die meisten Medikamente müssen gesetzlichen Versicherte über 18 Jahre Zuzahlungen leisten oder die gesamten Kosten privat tragen.
Die gesetzliche Krankenversicherung als Familienversicherung
Die Beiträge in die gesetzliche Krankenversicherung decken auch nicht arbeitende Familienmitglieder wie Kinder ab. Somit kann die gesetzliche Krankenversicherung auch als Familienversicherung für eine Großfamilie in Anspruch genommen werden, wenn nur ein Familienmitglied Beiträge an die gesetzliche Krankenversicherung entrichtet. Damit spart man sich gegenüber einer privaten Krankenversicherung sehr viel Geld, da dort für jeden Versicherungsnehmer eine eigene Police abgeschlossen werden muss.
Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung
Die längere Lebenserwartung der Menschen führt zwangsläufig zu höheren Kosten im Gesundheitswesen. Gerade eine Familienversicherung wie die gesetzliche Krankenversicherung muss hier viele Menschen mittragen, die faktisch nie oder noch nie Beiträge entrichtet haben. Dies führt zu steigenden Beiträgen und Zuzahlungen, um das System tragfähig zu halten – ein Zustand, der sich infolge der demografischen Entwicklung sicher noch verschärfen wird.