Tag der Krawatte
23. September 2016Der 18. Oktober eines jeden Jahres wird wohl an vielen Männern ohne Weiteres vorübergehen. Nur wenigen ist bekannt, dass dieses Datum den „Internationalen Tag der Krawatte“ stellt. Nicht viele haben davon gehört, aber es ist wahr. Da die Krawatte seit jeher als ein Symbol der Männlichkeit gilt, mag eine kleine gedankliche Vorbereitung auf dieses Ereignis für den einen oder anderen ganz passend sein. Neben einigen ganz praktischen Vorzügen der Krawatte, wie etwa dieser, dass sie die eher unansehnliche Knopfleiste eines Hemdes verdeckt, haben viele Männer schon seit geraumer Zeit das wohl unendliche Potential dieses Kleidungsstückes entdeckt und unermüdlich erforscht. Aus historischer Sicht schulden modebewusste Männer wohl dem einfachen Halstuch ihren Dank, denn aus diesem entwickelte sich der moderne Schlips.
Es ist eine durchaus abenteuerliche und wendungsreiche Geschichte, quer durch alle sozialen Schichten und gesellschaftlichen Unruhen, ebenso abwechslungsreich und farbenfroh wie die Krawatte selbst. Mal zeigte sie sich als politisches Symbol, mal galt der Verzicht dergleichen als ebenso politisch. Dann wiederum war ihr Tragen eine ebenso strenge wie unauffällige Pflicht. Eine ganz eigene Philosophie entwickelte sich um die Frage der einzig richtigen Bindetechnik und die verschiedensten Ansichten fanden gleichermaßen Beachtung. Auch heute hat sich die Krawatte längst als Instrumentarium etabliert. Immer mehr namhafte Unternehmen kleiden ihre Mitarbeiter mit den Farben ihres Corporate Design, wobei der Krawatte bei Männern fraglos eine Schlüsselfunktion zukommt. Doch auch der Einzelne nutzt sie gerne, um sich zu individualisieren. In einem Zeitalter, in dem man bequem von zuhause aus eine Krawatte online bestellen kann, die den ganz persönlichen Vorlieben entspricht, ist das auch nicht weiter verwundernswert. Da ist die psychologische Komponente des Schlipses und seines Trägers doch schon eher erstaunlich. So mag man deuten wie man will, dass gerade junge Männer dazu tendieren, einfarbige Uni Krawatten zu tragen und sich erst im Verlauf der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung an komplexere Krawatten wagen.