Neue Frauen-Power beim Mechaniker
29. Januar 2018Der Mechaniker war vor vielen Jahrzehnten ein Männerberuf. Viele Jungs träumten schon von den ersten Schultagen an davon, später in einer Autowerkstatt zu arbeiten und den ganzen langen Tag lang an einem Auto herum zu schrauben. Die Mädchen hatten im Gegensatz dazu davon zu träumen, Krankenschwester, Lehrerin oder Mutter und Hausfrau zu werden. Alles natürlich mit voller Hingabe. Doch nun entdecken sowohl die Männer, dass auch sie gerne als Kindergärtner arbeiten möchten, als auch die Frauen, dass sie gerne mit Schraubenschlüssel bewaffnet als Automechaniker arbeiten möchten.
Bei Chrysler wurden bereits im Jahr 1943 die ersten Frauen ausgebildet. Das Unternehmen war auf diesem Feld ein Vorreiter, doch viele andere folgten. Auch wenn heute natürlich immer noch der Männeranteil bei den Mechanikern überwiegt, steigen auch immer mehr Frauen in den Beruf ein. Und ein Ölverschmiertes Gesicht, eine geschwärzte blaue Arbeitshose und ein Schraubschlüssel sind auch bei einer Frau ansehnliche Accessoires.
In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen für den Mechaniker noch einmal geändert, wodurch der Beruf noch attraktiver für Frauen geworden ist. Denn heute geht es nicht mehr darum, mit purer Muskelkraft an einem mechanischen Gerät herum zu werkeln, sondern die Autos funktionieren immer mehr elektronisch. So stehen heute diagnostische und analytische Fähigkeiten im Vordergrund, die brutale Muskelkraft wird so gut wie gar nicht mehr gebraucht. Und somit wurde auch die körperliche Unterlegenheit der meisten Frauen als Argument gegen den Beruf des Mechanikers ausgeräumt. So steht den Frauen heute nichts mehr im Weg, wenn sie Mechaniker werden wollen.
Die einzig große Hürde, die überwunden werden muss, ist das alte Rollenbild und die alten Traditionen über Bord zu werfen. Und vielleicht stehen Eltern und Großeltern anfangs noch etwas skeptisch der Berufswahl gegenüber, aber gute Eltern werden früher oder später einsehen, dass das wichtigste die Freude am Beruf ist. Ganz gleichgültig ob Männerberuf oder Frauenberuf.