ZEAL, Yahoo, DMOZ – drei große Verzeichnisse
6. April 2017Die meisten Verzeichnisse orientieren sich dabei am Modell von Yahoo: Ein oder mehrere bezahlte Mitarbeiter nehmen die externen Vorschläge entgegen, überprüfen ob die Richtlinien eingehalten wurden und entscheiden über die Aufnahme. Mit wachsendem Erfolg erhöht sich jedoch der Aufwand für den Verzeichnisbetreiber überproportional. Gerade Verzeichnisse die Free Inclusion zulassen, haben mit steigenden Spam-Zahlen zu kämpfen, denn jede Seite muss einem Review unterzogen werden, was Zeit und Geld kostet. Egal ob Gutscheinseite, Usenetseite, oder Uniseite.
Das ODP-Modell unterscheidet sich von Yahoo darin, dass anstelle bezahlter Mitarbeiter freiwillige Editoren zum Einsatz kommen. Bewerben kann sich jeder gezielt für eine bestimmte Kategorie. Um Editor zu werden, muss ein so genannter Meta-Editor über den Aufnahmeantrag positiv entscheiden. Die Entscheidung liegt direkt beim Meta-Editor, der an keine Weisung gebunden ist. Grundlage für die Entscheidung sind relevante Vorschläge zur beworbenen Kategorie. Ein Editor kann sich auch für weitere Kategorien bewerben, die wiederum von einem Meta-Editor geprüft wird. Es gibt keine Regelung, wer Meta-Editor wird, denn die Meta-Editoren „berufen“ Editoren in diesen exklusiven Kreis. Das ODP-Projekt ist daher ein selbst organisierendes System mit hierarchischer Struktur.
ZEAL geht einen gänzlich anderen Weg, denn bei diesem Projekt zählt einzig und alleine die Leistung. Um überhaupt Vorschläge unterbreiten zu können, muss ein Multiple Joice Test bestanden, an dem schon ein Grossteil der Bewerber scheitert. Dieser Test soll dafür sorgen, dass auch die Richtlinien des Verzeichnisses verstanden wurden. Man könnte sagen, dass es sich dabei um eine Qualitätskontrolle handelt. Durch Vorschläge und Bewertungen von Websites kann das in den Rang eines Contributors aufgestiegene Mitglied sich Punkte verdienen. Eine Mindestanzahl von Punkten ist notwendig, um sich als Zealot (entspricht dem Editor beim ODP) bewerben zu dürfen. Vor der Bewerbung zum Zealot muss noch eine Prüfung bestanden werden und dann steht einem Aufstieg nichts mehr im Wege. Je mehr Punkte gesammelt werden, desto mehr Kategorien darf ein Zealot bearbeiten und auch dort wieder Zealoten zulassen. Der augenscheinliche Hauptunterschied zum ODP besteht also darin, dass es klare „wenn-dann“ Regelungen gibt. Damit kann ein Zealot selbst seine Karriere steuern und ist nicht auf das Wohlwollen eines Metas angewiesen.